Приехала в Зкатеринвург - angekommen in Yekaterinburg
Was lange waehrt wird endlich gut :-) 30 Stunden, 1.200km Richtung Sued-Osten haben mich am Montag abend in mein neues zu Hause, Yeakterinburg gebracht. Das Zentrum des Urals - die sog. 3. Hauptstadt Russlands befindet sich geschlagene 17km oestlich des Grenzgebirges und somit am Rande zu Asien.
Warum mit der Transsib & nicht mit dem Flugzeug???
... um das Abenteuer in "meine neue Heimat" (bis mitte Januar werde ich hier an der Technical State University auf russisch studieren) langsam anzugehen habe ich mich fuer die russische Reiseart (mal wieder) entschieden. Hab da mal gehoert, dass die Seele bei der Zugfahrt mitfaehrt/mitreist...der Gedanke gefiel mir-irgendwie.
Aber die 30 Stunden hatten es in sich: endlich ehabe ich ein Gefuehl fuer die russische Weite gekriegt. Und das, obwohl ich nur eine verhaeltnismaessig "kleine Strecke" der Transsib gefahren bin. Die Landschaft hat sich kaum veraendert - gepreagt von vielen Birken, und Nadelwaeldern, einer Menge Datschas und kleiner niedlicher Haeuser, konnte ich mit der zunehmend huegeligeren Landschaft auch schon die ersten Schneefelder erblicken. Immerhin hat es zur Zeit nur 3-6 Grad in Yekaterinburg. Fuer Uraler Veraeltnisse ist es noch recht mild, hab ich mir sagen lassen (Aussage des mitreisenden Sakhaliner -Insel neben Wladiwostok- der bei den Temperaturen noch in kurzen Hosen und T-Shirt rumspaziert).
Das Transportmittel:
Der Zug kommt einem Hotel schon aehnlicher als der Vorstellung einer alten knarrenden Eisenbahn: die Zugbegleiter verwoehnen einen laufend mit Tee/Kaffee, die Abteile, Gaenge, Sanitary Rooms werden alle paar Stunden geputzt.
Neben kleinen Souvenirs kannn man auch alle moeglichen anderen Leckereien kaufen. Darueber hinaus floriert der Handel in den kleinen Bahnhoefen, zumindest zum Zeitpunkt der Zugeinfahrt :-) Ansonsten kommen die Nester kleinen ausgestorbenen Doerfern wohl aehnlicher...
Der inoffizielle Handelssektor, um nicht vom illegalen Handel des Low Level-Sektors, bzw. der Schattenwirtschaft (die Diplomarbeit hat meinen Wortschatz diesbezueglich ganz schoen gepraegt...) zu sprechen, blueht also auf: von Rosen incl. passender Vase, Kristallleuchtern, selbstgestrickten Soeckchen, Konfekt in dekorativen Schachteln, Pilzen und Vodka kriegt man von den Babuschkas so ziemlich alles, was man auf der Reise brauchen koennte. Oder aber als Souvenir - in letzter Minute gekauft - dienen kann (Kristallleuchter??? naja...). Gut, dass ich noch eine Ration Salzburger Mozartkugeln, 4711-echt-koelsches-Wasser und den oesterreichischen Alpenkalener fuer meine russischen Hosts eingepackt habe.
Die Mitreisenden:
Ein aelteres russische Paerchen, die nach 20-Tagen Kur-Aufenthalt zurueck nach Yekat. fahren. Monsieur textet mich waehrend der Fahrt mit Liebe zu. Dabei konnte ich grad noch aufschnappen, dass er oin Yekat. seinen 25-jaehrigen Schiguli faehrt. Nur gut, dass seine gnaedige Frau irgendwann am Knopf dreht und mich vor der z.t. unverstaendlichen Dauerbeschallung (liegt am Wortschaftz der Mit-60er... noe is klar!!!) schuetzt. Danke Tamara!
Aber geteilt wird auf der Fahrt nicht nur das Abteil, sondern auch alle mitgebrachten Fressalien: beim leckeren Piroschnoe {пирожное} - Kuchen nach Geheimrezept ihres Moskauer Bekannten - den ich gegen meine Weintrauben tausche, schlage ich eindeutig den besseren Deal heraus!
Ob das an meinem gewonnen Handelsverstaendnis (die Diplomarbeit ist verdammt praegend) oder aber an der russischen Gastfreundschaft liegt, man kann es nur vermuten....
Schluss fuer heute! Weitere Berichte folgen :-)