Donnerstag, Juni 29, 2006

Darf ich vorstellen: die Multi-Kulti-Familie

Ich bin also vor einer Woche von meinen voruebergehenden "Gasteltern", auch russische Erasmus-&Einfuerhungs-Woche genannt, entlassen worden.
Seither wohne ich in meinen eigenen vier Waenden, mit einigen Mitbewohnern :-)

Voila: ето мая семья!

Sascha: der Daddy und selbsternannte, eingemietete Hausherr meiner Datscha. Er arbeitet Nachts in einem Moskauer Nobel-Restaurant, das Bier kostet dort $ 10,00 so erzählt er mir. Außerdem wohnt da noch Vicka: die Mami Nr. 1, sie ist tatarischer Herkunft. Toechterchen Katja komplettiert die Kleinfamilie. Seit 6 Monaten beschert sie ihnen alles Glueck dieser Welt (hab ich mir sagen lassen) und viel Freude.
Aha, ein russisches Baby dachte ich mir also, aber das täuscht: sie ist eine tatarisch-bulgarisch-jüdische Mischung und darauf legt Daddy vor allem Wert!!!

Dann ist da noch die armenische Familie, die auf dem selben Grundstück, 10m schraeg gegenueber wohnt. Die vielen langen Abende und auch sonstige Ereignisse verbringt die Multikulti Family zusammen. Bei lauen Abenden, am Grill sitzend mit Schaschlik und dem ein oder anderen Pivo.


Der Vater ist ein dickbäuchiger Armenier, der tagsüber leidenschaftlich gerne seinen Mercedes nach Moskau fährt und uns vom dortigen Regen berichtet, wenn über der Trabantenstadt Mitischi noch die Wolken hängen. Immerhin genießt er das Moskauer Vorstadt-Leben bereits seit 15 Jahren und kann die Lage bestimmt besser beurteilen als ich!!! Abends hütet er seine weißen Tauben und zaehlt die Wolken :-)

Marina, Mami Nr.2, ist eine herzliche vollbusige Armenierin, die seit 6 Jahren mit den beiden Söhnen Edgar und Midgar bei ihrem Mann in Mitischi lebt. Sie liebt es zu klatschen und trinkt täglich so viele Espressos bei Ihren Freundinnen, die im Banlieue verteilt sind, dass sie nachts nicht mehr schlafen kann.
Also sitzt sie abends mit Vicka (Mama Nr.1) unter freiem Himmel, im Hof und spielt Karten, während sich die beiden Geschichten erzählen und dabei nervös auf Kürbiskernen kauen, mit denen auch die Tauben gefüttert werden.

Dann sind da noch die beiden Söhne – Edgar und Midgar: Der Erstere, Edy, ein perfekter Badminton-Partner, völlig unkompliziert und für alle Scherze und Kindereien zu haben.

Der Jüngere, Midgar, 22 ist ein Chicolo wie er im Buche steht, just im zeugungswilligen Alter. Wenn ich nach der Arbeit auf den Eingangsstufen der Datsche sitze und an meinem Tschai nippe, gibt’s für ihn, so scheint es mir, nichts erfüllenderes als herumzuschleichen: einmal ums Haus, auf die Strasse, kommt zurück, bereitet sich in der Kueche einen tuerkischen Kaffee zu, setzt sich in den Garten, trinkt, schwänzelt wieder rum, noch mal auf die Strasse... und das natürlich in seiner ganzen männlichen Pracht; wie ein Papagei, frisch gewaschen, alle Federn aufgestellt, die Schultern nach hinten geschoben, erhobenen Hauptes: so stolziert er durch den Hof! Dabei hält der Levis-Gürtel seine frisch gebügelte weiße Leinenhose hoch, auf der Brust glänzt die Armani-Etikette in der untergehenden Sonne, die kurzen Haare sind streng nach hinten geschoben, vielleicht ein kleiner Mafia-Boss, frag ich mich!?! Doch nichts dergleichen! Sein Arbeitsplatz ist die Fahrerkabine...

Neben stetigen Spaziergaengen dreht er auch noch ganz gerne die Musik-Beschallung lauter, zumindest sobald spanische Musik ertönt: er glaubt wohl immer noch, ich wäre Spanierin. Erinnert mich irgendwie an Bolivien.
Wozu all das Interesse, die Coquetterie, vielleicht Zeitvertreib ?? Was für ein Spiel, denk ich mir, lese weiter und nippe an meinem Tschai.

Und dann schürt uns alle ein und das selbe Schicksal: zugerast, nicht eingebürgert, vielleicht sogar illegal, Einwanderer, Migranten. Nein – Moskwitschen, das sind wir alle nicht.
Aber was solls... ein Familienmensch war ich ja immer schon & Multi-Kulti find ich gut.

Eine musikalische Reise...

Dass hier ohne Musik und MP3 Files gar nichts läuft habe ich ja bereits erwähnt. Warum ich darüber schreibe? Na ja, bei täglich 3 Stunden Transfer-Zeit, deren stetiger Begleiter der Ipod ist, kann man schon von einer musikalischen Reise sprechen...

Was die ersten Tage betrifft war ich doch noch sehr geprägt von Mercedes Sosa und Celia Cruz in Abwechslung mit Tito Rodriguez und Mana, die mich mit Ihren Rhythmen fortwährend begleitet haben. Ja Leutz, Südamerika hat’s mir ganz schön angetan. Parallel kann man auch eine gewisse Tango-Phase beobachten. Passt ja rein Sprach-technisch ganz gut. Wäre da in meiner argentinischen Sammlung nicht zufällig „Scent of a Woman Tango“ gelandet, hätte ich den Absprung vielleicht nicht geschafft. Dieser wird bekanntlich in Schindlers List gespielt, was im Zusammenhang mit den unterirdischen Palästen fürs Volk (siehe dazu die Moskauer Metro :-) zumindest rein Stil-technisch betrachtet ganz gut passt. Fürs Gemüt ist diese konstant melancholische Beschallung jedoch eher belastend.

Da stolperte ich eines Abends über einige schon längst vergessene Titel von Rheinaldo, einem Kumpel aus Sao Paolo, hatte er mir diese doch vor 3 Jahren in mein Gepäck auf den Weg nach Deutschland mit eingepackt.
Die Frage der vorherrschenden Musik ist an dieser Stelle völlig überflüssig: „Oceano“ harmonisierte im Einklang mit verschiedenen Salome de Bahia´„Outro Lugar“-Interpretationen, die ich schon immer total gerne mochte.
Und mal rein analytisch betrachtet: von Spanisch zu Brasilianisch zeichnet sich doch auch eine östliche Entwicklung ab, zumindest was den Breitengrad auf der Landkarte betrifft. Ja, es geht voran!!!

Dank Lars vom Russisch-Kurs hab ich die Kurve schlussendlich gekratzt: ein kleiner Link für fleißige Studentinnen in Moskau und ich wähle seither zwischen 2000 Sowjet-Titeln aus dem Netz. Ist ja fast schon dekadent: auf englisch, russisch, mit und ohne Text, wie es einem grad bekommt. Wäre mir da die Diplomarbeit nicht im Nacken, ich kann euch sagen, die Prioritäten würden ziemlich eindeutig aussehen.
Na ja, der Schwarzmarkt und die dort günstig zu erwerbenden Raubkopien der Openair-Märkte sind bekanntlich auch Teil des (illegalen) Handels; so mache ich mir bei den musikalisch motivierten Ausflügen Gewissens-technisch doch nur ein Bild über die Entwicklung des russischen Handels (Diplomarbeits-Thema)...

Und was die Musik betrifft, gibt es ja nicht nur Märsche aus dem Sowjetimperium. Da fällt mir spontan ein gewisser Dima Bilan ein, der sich vor wenigen Wochen in Athen beim Chanson de la Eurovision den zweiten Platz ersungen hat. Immerhin ist das Rueckgrat des russischen Nationalstolzes, welches unter der fehlenden Qualifikation zur Fussball-WM ganz schoen gelitten hat, wieder gestaerkt. Das Resultat: wir hören „Never let you go“ im Halb-Stunden-Takt im Radio!

Und die Auswirkung auf mich??? Ich summe die russischen Lieder unweigerlich mit. Zumindest die modernen Beats, bin ich doch nicht ganz in der Sowjet-Zeit hängen geblieben.

Erschreckend oder einfach nur Automatismus???
Egal, denn ich glaube es ist langsam an der Zeit. Zeit um loszulassen und einzutauchen – in eine neue Kultur, eine neue Sprache, die russische Welt!!!

Dienstag, Juni 27, 2006

Moskau ist teurer als London oder die Schweiz

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,
OID5657610_REF1,00.html
...nur gut, dass ich noch kein grosses Einfamilienhaus beanspruche, wie dies laut Tagesschau die internationalen Geschaeftsleute tun :-)
Da bin ich doch mit meiner Datsche und der Lebensqualitaet im Banlieue Mitischi ganz zufrieden!!!

Uebrigens freue ich mich auch ueber Besuch: ihr wisst ja, ab Koeln is es mit Germanwings nur ein Katzensprung nach Moskau & Platz gibts hier reichlich.

Und wenns nicht persoenlich ist, dann darfs auch gerne was fuers Postfach sein:
Selvira & Eduard Arustamov
Ul. 1 Krestjanskaya 1, Korp. 2, Kv. 75
141014 Mytischi
MOSCOW REGION

Montag, Juni 26, 2006

Lost in Translation

Nein, kein "Moskwitsch", kein "Lada", weder ein "Schiguli" noch ein "Oda" …. Einfacher: ein deutscher Volkswagen (die gute deutsche Autoindustrie) mit russischer Plakette und einer österreichischen 10–Tages–Vignette...
Die Russen ueberraschen einen taeglich aufs Neue :-)




Das ist doch fast so originell wie meine Russland-Deutschland-Portugal Fahne die beim "Sommermaerchen" der Deutschen letzten Samstag zum Einsatz kam. Verdienterweise, versteht sich! Obwohl ich ja finde, dass unser Koelner Poldi mehr Glueck als Verstand hatte und man sich ueber die ein oder andere Schiri-Entscheidung streiten kann ... Verdammt gewagt diese Aussage, will ich mir doch keine deutsche Freundschaft verspielen.

Zur Belohnung weht die Fahne beim Einzug ins Viertelfinale am Freitag gegen Argentinien nochmal. Bin mal gespannt, wer dann die besseren Karten haben wird, wenn selbst der mit Drogen vollgepumpte Maradonna meint "Es wird hart, verdammt hart gegen Deutschland...".LOL

Vielleicht werden WIR ja dann doch noch Weltmeister: ich wuerds UNS, vielmehr EUCH, bzw. DEUTSCHLAND -ja, WIR sind DEUTSCHLAND- oder doch Lost in Translation (???) von Herzen goennen, wenn es wieder heisst: die Welt zu Gast bei Weltmeistern:-)

Heute fieber ich erstmal mit den Russen, wenn die ukrainischen Nachbarn gegen die neutralen Eidgenossen antreten.

Donnerstag, Juni 22, 2006

Die Moskauer Metro



Alle Wege die mit den völlig überfüllten und überlasteten öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestreiten sind, stellen eine wahre Herausforderung dar. Wenn täglich bis zu 9 Millionen Menschen aus den Trabantenstädten und dem Speckgürtel der Hauptstadt, der Moskauer Region, ins Zentrum wollen sind alle Kanäle verstopft.
Dabei handelt es sich doch eigentlich um ein Schienenverkehrssystem (275,6 km, 12 Linien und 171 Stationen), das kreuzungsfrei und unabhängig von anderen städtischen Verkehrssystemen konzipiert ist und einen schnellen Transport von A nach B gewaehrleisten soll. Die Abstaende zwischen den Einzelstationen sind naemlich groesser als in West-Europa (bis zu 1800m), die Durchschnittsgewschwindigkeit steigert sich dadurch und man gelangt schneller an sein Ziel, oder.... ???

Das mit dem schneller, besser, hoeher oder tiefer kann ich noch nicht so gut abschaetzen. Ich weiss nur, dass ich fuer meinen taeglichen Arbeitsweg, bzw. auch zur Sprachschule 1 ½ Stunden (one way) brauche (Bochumer Verhaeltnisse). Da rentieren sich auch die laaannngeeeeennnnn Rolltreppen zwischen der Strasse und den pompoesen Bahnsteigen, die einen bis zu 80m unter die Erde fuehren.

Bevor man allerdings in den Genuss der „unterirdischen Kathedralen“ (zu Sowjet-Zeiten auch als Palaeste fuersVolk bezeichnet), und des Transport-Mittels an sich kommt heisst es warten: man steht nicht nur am Ticket-Schalter Schlange, sondern vielmehr schon um ueberhaupt in die elends langen Schlaeuche, Gaenge und Rolltreppen zu gelangen: to queue, queing, to line up, ... whatever: Alles steht !!!

Mein kleines Problem mit dem Kreislauf ist eliminiert bevor es überhaupt entstehen könnte: Umfallen ist sowohl in der Metro als auch im Zug in die „Gorod Sputniki“ (Vorstadt) unmöglich. Taschen, Schirme, Klamotten und schwitzende Koerper halten mich von allen Seiten aufrecht. Und das bei 30 Grad plus...

Da bin ich mal gespannt, wie das bei -30 Grad sein wird: gibts dann vielleicht Helden in Strumpfhosen !?! Die Jagd auf den Oligarchen kann beginnen...

Uebrigens wuerde ich mich ueber Hoerbucher und andere MP3 files freuen. Eindeutig die beste Erfindung fuer vollgestopfte Metros & Queues!!! Aber anspruchsvoll bitte :-)

Dienstag, Juni 20, 2006

Der Sprachtest...

Für meinen Ausweis bei der Messe Düsseldorf war ein Foto notwendig. Also bin ich zum ersten mal alleine losgestiefelt. Erhobenen Hauptes mit meinen neu errungenen Sprachkenntnissen und der Vorstellung, Passfotos zu schießen. Da muss man doch eigentlich nur nett Lächeln, oder !?!
Pustekuchen! Der Fotograf, der sein Geschäft in einem kleinem Bauhäusle betreibt (russische Schattenwirtschaft... darüber werde ich noch mehr berichten !!!) sah das erst mal etwas anders. Getreu seiner fachlichen Kompetenz wollte er mit mir die verschiedenen Formate, Qualitäten und Tarife debattieren. Als dies nicht klappte hat er mich in Grund und Boden geredet und verstand mal gar nicht, dass mein Russisch noch ziemlich basic ist... Oder war er einfach nur sauer, weil er mit mir ueber das Deutschland-Ecuador-Spiel schnacken wollte???
Wie dem auch sei, die Russen sind sich des Dienstleistungs-Gedanken eindeutig noch nicht bewusst. Schlussendlich hat ein sympathisches Lächeln dann doch gereicht: für das Foto, versteht sich. Und das mit dem Schnacken, das werde ich noch nachholen. Nicht unbedingt mit ihm, aber mit dem ein oder anderen Russen bestimmt.

Uebrigens hatte ich einen Zahlen-Dreher in meiner Handy Nr> so sollte sie stimmen:
7 915 164 8643

Едуард: "Доърое день! Мена зовут Сандра и мена нушна новый фото на документ..."

Erste Eindruecke...

Russian Handy: +7 915 164 8643 .... Festnetz folgt noch.



der letzte abend
Gut, dass ich noch alles geschafft habe, Flo und Katharina mir einen schönen Abend verschafft haben. Entschuldigt bitte, dass ich knappe 4 Stunden mit dem Schreiben von E-Mails und aehnlichem beschäftigt war. Ihr habt euren Teil mit Trude Her „Niemals geht man so ganz“ dazu beigetragen. Danke Flo, echt lieb. Ich vermisse euch jetzt schon!

Samstag morgens, 8 Uhr kommt ganz plötzlich der gute-Laune–Shuttle-Dienst von Köln nach Düsseldorf ins Spiel. Wie könnte es auch anders sein, als dass ich mich von zwei wasch-echten Kölnern in die verbotene Stadt bringen lasse. Gut, dass der Escort-Dienst ´nen Clown gefrühstückt hat oder doch in der Witzkiste geschlafen(???), ansonsten hätte ich den Abschied bestimmt nicht so leicht verdaut. Dass ich wenig Lust hatte, Köln grad am Beginn der Fussball-WM zu verlassen ist wohl kein Geheimnis mehr...





Schlussendlich hab ich den Absprung doch noch ganz gut geschafft. Weder musste ich meine 3.000 Seiten kopierter Literatur in good old Germany lassen, noch sonstige Geschenke und Souvenirs. Vor allem die Deutschland-Russland-Portugal-Fahne hat die Gepäck-Kontrolle gut überstanden. 3 Stunden nachdem ich der Stadt am Rhein entschwoben bin landete ich auch schon in Moskau - Scherimetovo.

Was die Distanz betrifft war es keine Weltreise, bei naeherem Betrachten des Mentalitaets- und Kulturunterschiedes kommen erste Zweifel auf... mehr dazu spaeter.

Gut, dass ich in Moskau von meinem Vertrauen-erweckenden Bekannten Eduardo Aleksandrowitsch Arustamov und seiner herzlichen Selvira abgeholt wurde. Sicherheitshalber dachten diese direkt an Frau und viel Gepäck, sodass der VW Sharan nicht fehlte und auch mein Monster-Gepäck (bekanntlich verzichte ich ja sehr ungerne auf meine Klamotten...) reichlich Platz fand.




Der erste Weg führte uns in den lokalen Auchan, wo wir uns mit Leckereien eindeckten. Neben österreichischem Bergkäse, Jonagored aus dem alten Land (Mama, das ist ein Teil Deutschlands :-) und holländischen Cherry-Tomaten fehlt dem Angebot nichts. Kein Vergleich also zu anderen exotischen-Ländern (ich denke da z.B. an Bolivien...) nein, in Moskau gibt es alles, zumindest seit 15 Jahren ;-)

20km Autobahn führen uns anschließend in die Trabanden-Stadt Mitischi, die sich ausserhalb des Moskauers Rings befindet und für die nächsten 3 Monate mein zu Hause darstellt. Die Wohnung der Arustamovs ist typisch und einladend: klein und einfach gehalten, es fehlt an nichts.Ich nächtige die erste Woche noch im Wohnzimmer (bis ich mich eingelebt habe & auskenne, so meine Gast-Oma Selvira) wo sogar das Klavier steht (ob ich da drauf noch mal klimpern werde???), anschließend werde ich Zwangs-Verlagert. In die Selbständigkeit.

Nach dem Tschechien-Ghana Spiel, welches auch noch in Köln spielt (hmm...das Stadion kenne ich doch irgendwoher) und einer guten Portion Schlaf beginne ich den ersten Tag:
Sonntag.

An diesem ersten Sonntag mache ich mit meinem zukünftigen Zuhause Bekanntschaft: eine kleine Stadt-Datscha. 400m von Arustamov´s Wohnung entfernt, mit dem Auto allerdings 4km !!! Der Vorteil: nur 2 min. bis zur Bahn und 30 min bis ins Moskauer Zentrum. Wohingegen sich die Mitbewohner als Nachteil entpuppen: eine armenische Familie mit 2 ende-zwanziger Söhnen (soeben ist mein deutscher Boy-Friend geboren), beide lieben Musik über alles. Einer widmet sich ausserdem der Zucht eines weissen Taubenschlages, ist darüber hinaus ganz in weiß gekleidet und liebt es, alles ordentlich zu haben (kleiner Reinheits-Wahn??) Außerdem wird das Häusle von einer russischen Familie mit einem 6-monatigen Baby bewohnt.
Das ganze liegt auf einem schönen Grundstück mit Garten, Bäumen und Blumen... hört sich total romantisch an und ist genau mein Ding, wenn da nicht die permanente Musik-Beschallung aus dem Auto wäre. Wen wundert es da noch, dass die russischen Deduschkas ihre Hüften so gut schwingen können, wenn bereits von Kinder-Schuhen an slawische Beats ihr ständiger Begleiter sind.
Kleiner Hinweis an Rick & Andy: denkt doch grad mal an Mary und den letzten Abend ;-)) .... alles klärchen !?!

Alles in allem denke ich, dass wir uns arrangieren werden und ich mit einer 100er Packung Ohren-Stöpsel auch meine Diplomarbeit unter Dach und Fach kriege
Alles wird gut, nicht wahr Julia !?!

Ganz nach russischer Tradition fahren wir anschließend auf die Datscha, 40km nördlich Mytischis gelegen. Unterwegs holen wir Schaschlik, nach kaukasischer Art zubereitet beim Armenier unseres Vertrauens und verbringen den Nachmittag bei Arustamov´s Sohn auf dem Land. Fehlen tut es mir hier wirklich an gar nichts.


Die Sprache
Ich schlage mich durch. Immerhin habe ich heute schon das russische Sand-Maennchen geguckt... macht total spass, echt. Allerdings glaube ich, dass mein deutsches Sprachzentrum ziemlich schnell verkümmern wird. Und das, als ich mich grad mal (nach 3 Jahren) an das High-German und seine Nuancen gewöhnt habe ;-)) schlechtes timing.
Deshalb werde ich ein kleines Praktikum bei der Messe Duesseldorf, in Moskau machen, um auch die Deutsch-Kenntnisse weiterhin zu praktizieren.
Der Russisch-Unterricht wird nicht fehlen... naja - mehr dazu spaeter.


Samstag, Juni 17, 2006

Der Countdown lنuft....


... nur noch wenige Stunden und es geht los: ich starte tatsächlich nach Osten. Die Aufregung ist ziemlich groß, naja... wird schon irgendwie klappen ;-) nach so ner tollen WM - Verabschiedungs-Fete kann ja nix mehr schief gehen.
Ich werde euch alle ganz schön vermissen !!! Also meldet euch regelmäßig !!! bes bald...

Montag, Juni 12, 2006

Samstag, Juni 10, 2006

...der Countdown läuft

nur noch 7 Tage und ich werde dem Rheinland entschweben... Die Reise geht ´gen Osten, mit dem Ziel Russland !!!

Davor wird allerdings nochmal gefeiert und für die Deutschen mit-geeifert: nächsten Mittwoch, beim Deutschland - Polen Spiel !!! Aber nicht nur das, nein: wir feiern, trinken, tanzen, singen (???) und ich bin mal gespannt, wer am Schluss noch mit mir um die HÄuser ziehen wird.
Losgehen tut´s um/ab 20 Uhr im Biergarten am Aachener Weiher.

Bequem erreichbar mit der Bahn bis nach Köln Süd / Dasselstrasse / Moltkestrasse oder einfach mit dem Drahtese (s´Velo), zu Fuß einmal quer die Wiese kreuzen oder durch den Weiher schwimmen ;-)))

Natürlich kannst du dich auch gerne abseilen oder abschießen (?!?), solange du den Ball nicht selbst ins Tor kickst, sondern das andere machen lässt...

freu mich riesig, dich nächsten Mittwoch, 14.06. mit oder ohne Begleitung zu sehen!!!
LG