Dienstag, Januar 02, 2007

С Новым Годом ! ! !

Die Russen geben bis zu 13 Prozent ihres Jahreseinkommens für das Neujahrsfest aus. Meiner Meinung nach überrascht das nicht – zum einen, weil die Gehälter gering sind, andererseits weil das wichtigste Fest schlechthin etwas länger als eine Nacht dauert. Heute ist der 2. Januar – abends – und meine Kommilitonen feiern immer noch!
Ich habe mich früh genug abgeseilt.

Wie wird gefeiert???

Die meisten Russen treffen sich zu den Neujahrsfeierlichkeiten mit ihren Freunden zu Hause oder in einer Wohnung und organisieren riesige Home-Parties. Nur die wenigsten feiern in Restaurants, Bars & Clubs oder draußen. Ersteres liegt wahrscheinlich an den überteuerten Preisen (für eine Tisch-Reservierung muss man am 31.Dezember mit 300-500 Euro rechnen) und die Straßen-Parties lassen sich durch Temperaturen erklären: bei uns hatte es –25 Grad in der Sylvester-Nacht; dabei sind wir bei weitem nicht der “kälteste“ russische Landeskreis. Laut einer Umfrage feiern 2 Prozent der Russen überhaupt nicht: meine Gast-Familie zählt zu diesem geringen Bevölkerungsteil (...).Kein Kommentar.

Ich feiere mit meinen Kommilitonen, und zwar ordentlich: ein dickes Dank an Wicka, die ihre Wohnung zur Verfügung gestellt hat. Am Abend des 31. Dezembers haben wir uns ab 21 Uhr dort getroffen und zusammen den „Gabentisch“ vorbereitet, bzw. die ersten Flaschen russischen Champagners getestet. Im Fernsehen läuft das russische Dependant zu „Dinner for One“ nämlich „Löxkij Pari“ aus den 70er Jahren. Von mir wurde der Traditionsfilm wahrscheinlicher interessierter als von anderen - auf dem Plasmabildschirm - verfolgt...

Vor den mitternächtlichen 12 Glockenschlägen wird die Rede des Präsidenten übertragen (diese kann insgesamt in Russland 11 mal –aufgrund der Zeitzonen- verfolgt werden), die mehr oder weniger alle „gespannt“ im Auge behalten.
Die Hauptattraktion des Abends sind der Geschenks-Austausch, Gruppenspiele, aber auch Toasts (Trinksprüche in der Länge einer durchschnittlichen Rede) und russische Anekdoten kommen nicht zu kurz.
Auf Champagner folgen Cognac – das Lieblingsgetränke meiner Kommilitonen. Also kein Vodka!
Der Martini – wurde übrigens für mich besorgt. Anstatt das Geld für Feuerwerk, Neujahrskracher, etc. auszugeben investieren die Russen das ersparte Kleingeld lieber in Hochprozentiges.

Die Party endet morgens um 10 und wir mittags fortgesetzt. Abends geht’s ins Kino – traditionell kommen die „besten russischen Filme eines Jahres“ am 01. Januar des Folgejahres in die Kinos, sodass auch wir – mehr oder weniger aufnahmefähig – eine Reihe des Kinosaales belegen.
Die anschließende After-Party dauert wiederum bis in den nächsten Morgen... und damit ist noch nicht Ende.

Die Clean-Up Party folgt noch. Aber da die „Eltern“ erst in 10 Tagen aus dem Urlaub zurück sind, wird das noch nicht die letzte Party gewesen sein...

1 Comments:

At 01:46, Anonymous Anonym said...

ehh... amazing style :))

 

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